Die auswirkungen auf das gesundheitswesen
Zunächst muss man verstehen, wie das Virus sich ausbreitet. Wir mögen zwar keine Gesundheitsexperten sein, unsere Research-Experten wissen jedoch, wie man Daten und Statistiken auswertet. Sie analysieren die Ausbreitung von Covid-19 und wie erfolgreich bestimmte Ausgangsbeschränkungen sind. Ferner untersuchen sie, wie eine Wiederbelebung der Konjunktur angestrebt wird, wenn die Ansteckungsrate sinkt. Sie bewerten ebenfalls die Genesungs- und Sterberaten, wobei demographische Faktoren bei der Sterblichkeit eine wesentliche Rolle spielen. Denn wenn die Sterblichkeit auch unter den Berufstätigen deutlich steigen würde, könnte dies längerfristig verheerende Folgen für die allgemeine Erholung und das Wachstum der Weltwirtschaft haben. In diesem Sinne müssten dann auch die Prognosen angepasst werden. Doch auch, wenn der aktuelle Sterblichkeitstrend bestehen bleibt, könnten Verhaltensänderungen eintreten, die sich auf das Konsum- oder Sparverhalten der Verbraucher oder die Organisation der Versorgungsketten der Unternehmen auswirken.
Unsere Arbeitshypothese lautet, dass der Aufschwung durch mehrere Faktoren, nicht durch ein einziges Ereignis, ausgelöst und je nach Region und Branche unterschiedlich ausfallen wird.
Die auswirkungen auf die wirtschaft
Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Gesundheitsversorgung sind direkt mit der Entwicklung der Weltwirtschaft verbunden. Im Laufe der Veröffentlichungen offizieller Daten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen wird man beobachten können, dass die Weltwirtschaft aufgrund ihres Stillstands stark schrumpft.
Zunächst werden die Auswirkungen des Konjunkturstillstands auf dem Arbeitsmarkt sichtbar: Die Arbeitslosenquote wird dramatisch ansteigen, wobei man erwartet, dass der Höhepunkt im zweiten Quartal erreicht wird. Dann wird ein Rückgang des BIP folgen. Der jüngste Einkaufsmanagerindex der Eurozone fiel beispielweise sehr schwach aus und deutet auf ein um 10 % rückläufiges Wachstum in der Eurozone hin.
„Normale“ Wirtschaftskennzahlen können zwar in Zahlen ausdrücken, was geschehen ist, für Zukunftsprognosen sind sie hingegen weniger nützlich. Aus diesem Grund haben wir unseren Schwerpunkt auf andere Konjunkturindikatoren gelegt. Hierzu zählen die Luftverschmutzung, der Verkehr und die Handy-Bewegungsprofile. Lässt sich aus der Kombination dieser Daten ablesen, dass die Mobilität wieder steigt, kann dies einen Frühindikator für die Wirtschaftstätigkeit darstellen. Bei der Mobilität der Menschen konzentrieren wir uns stärker auf das Wochenende (da es sich hier eher um freiwillige Aktivitäten handelt). Die Daten der Wochentage könnten eher berufsbedingt sein und daher nicht unbedingt konkrete Hinweise geben.
Diskussionen und Zusammenarbeit sind nur auf der Grundlage einheitlicher Begriffe möglich. Aus diesem Grund haben wir eigens entworfene „Formen“ des Konjunkturaufschwungs definiert, um diese Einheitlichkeit in unserem Research zu gewährleisten.
- eine Erholung in V-Form in sechs Quartalen (4. Quartal 2021)
- eine Erholung in U-Form in zehn Quartalen (4. Quartal 2022)(Q4, 2022)
- eine Erholung in L-Form über 2022 hinaus.
Unser aktuelles Basisszenario ist eine Variante einer Erholung in U-Form. Der Zeitraum bis zum Erreichen der Niveaus des 4. Quartals 2019 ist derselbe wie zuvor beschrieben, die Erholung wird jedoch durch eine zweite und dritte Ansteckungswelle erschwert. Ausgehend von den Beiträgen unseres Research-Teams im Bereich Gesundheit erwarten wir, dass die Reaktion des Gesundheitswesens bei jeder Welle besser und die wirtschaftlichen Auswirkungen weniger schwerwiegend sein werden. In unserem Basisszenario gehen wir ferner davon aus, dass die Zentralbanken ihre Maßnahmen beibehalten und unter gewissen Umständen sogar erweitern. Dies gilt ebenfalls für steuerliche Maßnahmen. All diese Maßnahmen sind von wesentlicher Bedeutung, um die aktuelle wirtschaftliche Talfahrt zu korrigieren.
Einen wichtigen Beitrag zu unseren Wirtschaftsprognosen wird auch das Feedback der unzähligen Unternehmen darstellen, die wir weltweit untersuchen. Diese Bottom-up-Daten werden dann mit Top-down-Hypothesen kombiniert.
Letzten Endes werden die Dauer und das Ausmaß dieses beispiellosen wirtschaftlichen Schocks von der Dauer des Konjunkturstillstands abhängen.
Die auswirkungen auf den markt
Unsere Experten der verschiedenen Anlageklassen sowie unsere weltweiten Research-Teams erstellen Szenarien auf der Grundlage des wirtschaftlichen Basisszenarios und eines schlimmeren Szenarios für den Cashflow (die Luft, welche die Unternehmen jetzt zum Überleben brauchen), die Bilanzen (das Wasser, das sie mittelfristig zum Überleben brauchen) und das Wachstum (die Nahrung, dank der sie und die Wirtschaft allgemein wachsen und gesund bleiben) der Unternehmen.
Die langfristigen folgen
Wir müssen die Verhaltensänderungen sowie die politischen Änderungen verstehen, welche die Pandemie und der wirtschaftliche Schock mit sich bringen werden. Aus diesem Grund haben wir ein Team aufgestellt, das sich mit den langfristigen Folgen außerhalb des aktuell äußerst unsicheren und unruhigen wirtschaftlichen Umfelds befasst.